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Video Clubs: Professionelle Wahrnehmung von EaF-Lehrer/innen vorher und nachher

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Authors

JANÍK Tomáš MINAŘÍKOVÁ Eva JANÍK Miroslav

Year of publication 2015
Type Appeared in Conference without Proceedings
MU Faculty or unit

Faculty of Education

Citation
Description Zum Einsatz von Videos zur Förderung professionellen Wissens, Wahrnehmens und Handelns der Lehramtsstudierenden bzw. Lehrer/innen sind heutzutage zahlreiche Studien vorhanden. Es werden unterschiedliche Formen der Intervention in der Lehrer(innen)ausbildung bzw. Fort- und Weiterbildung eingesetzt, oft in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften (z. B. Interventionsprogramme: problem-solving cycle, video clubs, oder dialogic video cycle). EaF/EFL- Lehrer/innen (Englisch als Fremdsprache, English as a foreign language) stehen in den aktuellen Forschungsaktivitäten nicht im Vordergrund. Aus diesem Grund zielt unsere Studie auf diese Berufsgruppe. Die Studie wird im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Untersuchung der professionellen Wahrnehmung von EaF-Lehrer/innen (GA13-21961S) realisiert. Der vorliegende Beitrag fokussiert auf den Einsatz von Video Clubs (vgl. van Es & Sherin, 2006) zur Förderung der professionellen Wahrnehmung. Unsere Video Clubs gehen von den van Es und Sherin durchgeführten Video Clubs aus, d.h. kleine Gruppen von EaF-Lehrer/innen treffen sich regelmäßig, um Videosequenzen aus ihrem eigenen Unterricht zu diskutieren. Zusätzlich wurde noch ein Element aus dem Programm problem-solving cycle implementiert: Die Lehrer/innen entwerfen gemeinsam eine Aufgabe (lesson design), deren Realisierung im Unterricht auf Video angenommen und im Rahmen des Video Clubs diskutiert wird. Das Ziel unserer Studie ist es, die Veränderungen in der professionellen Wahrnehmung der EaF- Lehrer/innen nach dem Video Club zu erfassen. An unserer Studie haben 11 an der Sekundarstuffe I. in der Tschechischen Republik praktizierende Lehrer/innen teilgenommen. Sie wurden in drei Gruppen aufgeteilt, in denen sie innerhalb von einem akademischen Jahr im Rahmen der Video Clubs zusammengearbeitet haben. Die Daten wurden mittels videostimulierten Interviews vor und nach den Video Clubs gesammelt. Die Lehrer/innen wurden darum gebeten, eine fremde Videosequenz zu kommentieren (es wurde kein „scaffolding“ angeboten), um von den Lehrer/innen wahrgenommene Inhalte zu erfassen. Die Daten wurden aus zwei Perspektiven analysiert: (a) welche Themen werden von den Lehrer/innen eingeführt und wie werden diese Themen erarbeitet (d.h. selektive Aufmerksamkeit, selective attention), und (b) welche kognitive Prozesse sind in ihren Kommentaren ersichtlich (d.h. Indikatoren des knowledge-based reasoning). Die entworfenen, theoriegeleiteten Kategoriensysteme dienten zur Erfassung der selektiven Aufmerksamkeit (Kategorien: Lehrer/in, Schüler/innen, Unterrichtsprozesse, Inhalt, Kontext) und der knowledge-based reasoning (Kategorien: Beschreiben, Interpretation, Erklärung und Vorhersagen, Evaluation, Alteration). Die anschließende Analyse bezieht nicht nur Häufigkeit der Codes in Kategorien ein, sondern auch den Zusammenhang zwischen der selektiven Aufmerksamkeit und der knowledge-based reasoning. Da die Kategorien der selektiven Aufmerksamkeit relativ umfassend entworfen wurden, erfolgte zusätzlich eine offene Codierung der Interviewsegmente. Somit konnte der Fokussierungsgrad und die Differenzierung der selektiven Aufmerksamkeit von Lehrer/innen innerhalb der jeweiligen Kategorie erfasst werden. Zurzeit stehen nur die vorläufigen Ergebnisse zur Verfügung, aber zur GEBF-Tagung können die Endergebnisse präsentiert werden. Unsere Analyse möchte einen Beitrag zur Erforschung leisten, wie Video Clubs die professionelle Entwicklung von EaF-Lehrer/innen sowie den Charakter ihrer professionellen Wahrnehmung beeinflussen.
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